Lokomotivfabrik Mödling 1873 - 1875
Die Mödlinger Lokomotivfabrik war einer der kurzlebigsten Industriebetriebe Österreich-Ungarns, die sich mit dem Lokomotivbau befassten. Sie wurde 1873 gegründet, stellte aber bereits zwei Jahre später aufgrund der Weltwirtschaftskrise die Lokomotivproduktion ein und beendete ihre Existenz. Die Lokomotivfabrik produzierte daneben auch Waggons und andere Maschinen. Auf alten Karten wird die am Mödlingbach gelegene Fabrik auch öfter auch als Lokomotiv- und Waggonfabrik oder nur Waggonfabrik bezeichnet. Es wurden nur 40 Lokomotiven gebaut, von denen aber kein Exemplar mehr erhalten ist. In dem stillgelegten Werk wurde ab 1875 von Alfred Fränkel, einem Onkel des Großvaters von John Kerry, eine Schuhfabrik errichtet. Der Standort war an der Stelle, an der heute die Bezirkshauptmannschaft steht. Zeitgleich mit der Gründung des Unternehmens wurde auch eine Arbeitersiedlung mit über 30 Häusern errichtet. Diese Siedlung, die später auch als Kolonie oder aufgrund der späteren Schuhfabrik als Schusterhäuser bezeichnet wird, steht heute noch und steht seit 1979 unter Ensembleschutz.
Quelle:
H.R. Figlhuber: Die Mödlinger Lokomotivfabrik 1873-1875, Lokomotivbau in Mödling.
(mit Dank an Frau Dietl für den Tipp)